Wie pflege ich meinen Westernsattel?

Westernsättel sind häufig sehr detailreich gestaltet. Lederpunzierungen, ein Mix aus verschiedenen Lederarten, glänzende Nieten und Conchos – da bedarf es einer Pflegeroutine, die allen Sattelbestandteilen gerecht wird. Schritt für Schritt erfährst du hier, auf was bei der Pflege eines Westernsattel zu achten ist.

Westernsattel

Leder gehört unter bestimmten Bedingungen zu den langlebigsten Materialien, die im Reitsport Verwendung finden. Voraussetzung dafür ist eine schonende Aufbewahrung sowie die regelmäßige und materialgerechte Pflege – auch bei Westernsätteln.

Was kann man tun, um den Westernsattel zu schonen?

  • Bewahre deinen Sattel an einem ausreichend belüfteten und trockenen Ort auf. Wärmequellen, wie direkte Sonneneinstrahlung durch ein Fenster oder auch Heizkörper sollten sich nicht in der Nähe des Aufbewahrungsortes befinden.
  • Verwende zur Aufbewahrung einen Sattelschoner, um deinen Sattel vor Lichteinflüssen zu schützen. Ein Westernsattelhalter eignet sich perfekt zur Lagerung.
  • Nach jeder Benutzung sollte der Westernsattel von grobem Schmutz befreit werden. Hierfür reicht in der Regel ein trockenes oder maximal nebelfeuchtes Tuch.
  • Ist der Sattel nach dem Gebrauch etwas nass geworden, sollte er schonend getrocknet werden. Meide auch hier direkte Sonneneinstrahlung oder Heizkörper, da ein zu schneller Trocknungsvorgang das Material porös und rissig macht.
  • Verwende zur Pflege ausschließlich spezielle Pflegeprodukte.
  • Eine gründliche Reinigung sollte 3 bis 4 Mal im Jahr stattfinden. Die bodennahen Bestandteile wie Fender oder Steigbügel sollten sogar häufiger gepflegt werden.

Wie pflege ich meinen Westernsattel?

Vorbereitungen:

Lege alle Pflegeutensilien bereit:

  • weiche Bürsten
  • Lederpflegeschwamm
  • Tücher (z.B. aus Baumwolle)
  • Eimer mit lauwarmem Wasser
  • Sattelseife
  • Lederfett oder Lederöl
  • Metallpolitur

Teile den Sattel in seine einzelnen Bestandteile auf, Fender und Bauchgurt sowie die Tie Straps und das Off Billet sollten separat gepflegt werden.

Lederpflege ist sicherheitsrelevant

Fender und Steigbügel sind ebenso wie Sattelgurt und der dazugehörige Tie Strap sowie das Off Billet sind sehr starken Kräften ausgesetzt. Die Belastung des Leders an diesen Stellen ist daher besonders groß. Da ungepflegtes Leder auf Dauer rissig wird und sogar brechen kann, ist an diesen Stellen besondere Pflege gefragt!

Besen

Step 1: Den groben Schmutz beseitigen

Befreie den Sattel mit einer weichen von grobem Schmutz. Kleine Sandpartikel können bei der weiteren Reinigung eine schmirgelartige Wirkung haben, sodass es zu Beschädigungen des Leders kommt. Wische die Oberflächen daher mit einem sauberen und trockenen Tuch nach.

Putzeimer

Step 2: Die Nassreinigung

Die Glattlederbestandteile des Sattels werden mit einem sauberen Schwamm, ein bisschen Sattelseife und lauwarmem Wasser sanft gereinigt. Arbeite die Sattelseife etwas ein, sodass sie leicht schäumt und lass sie etwas einwirken. Die Sitzflächen werden grundsätzlich ausgelassen. Dann wische den Sattel mit einem weichen und trockenen Tuch sauber. Vergiss auch die Unterseiten des Sattels nicht!

Leder dunkelt nach

Beachte, dass der Sattel mit jedem Reinigungsgang etwas nachdunkelt!

Wildleder mag kein Wasser

Die Sitzflächen eines Westernsattels sind häufig aus Wildleder, das weder zu viel Wasser noch Produkte für die Glattlederpflege verträgt. Um das Wildleder zu reinigen, solltest du eine separate trockene und weiche Bürste zur Hand haben. Es gibt auch spezielle Wildlederbürsten, die die Struktur des Leders schonend erhalten.

Häkchen

Step 3: Ruhephase

Lass dem Leder nach der Reinigung Zeit zum Trocknen an einem schattigen und trockenen Ort. Bitte beschleunige den Trocknungsvorgang nicht, indem du den Sattel in die Sonne stellst oder an den Heizkörper. Das macht das Leder brüchig und zu starke Sonneneinstrahlung verändert die Farbe des Leders.

Sprühflasche

Step 4: Das Pflegefinish

Mit einem trockenen und sauberen Tuch kann nun die Pflege aufgetragen werden. Achte auf eine sparsame Dosierung, wenn du Lederöl verwendest. Lederfett oder Lederbalsam kann nicht so schnell überdosiert werden. Auch hier wird die Sitzfläche ausgespart. Wer mit dem Sattel häufig starker Witterung ausgesetzt ist, z.B. durch Wanderritte sollte bei der Wahl des Pflegeproduktes auf einen Bienenwachsanteil setzen. Das Wachs pflegt und versiegelt das Leder.

Um den Metallbestandteilen des Sattels ein glänzendes Finish zu verpassen, reicht ein wenig Metallpolitur aus, die vorsichtig mit einem Tuch aufgetragen wird.

Porenreinigung

Öl- und fetthaltige Pflegeprodukte öffnen die Poren des Leders, sodass die Wirkbestandteile ins Leder eindringen. Daher sollte man das Leder vor dem Ölen oder Fetten immer mit Sattelseife reinigen, damit keine Schmutzpartikel in das Leder eindringen können. Manche Reiter schwören darauf, den Sattel nach der Pflege noch einmal mit etwas Sattelseife zu behandeln, da die Poren hierdurch wieder verschlossen werden und der Sattel somit versiegelt und vor Schmutz geschützt wird.